 
 
              
            utopisches 
              Wohnzimmer:
              ein Abend voll gelebter Utopie im 1000qm-Wohnzimmer der aktuellen 
              Kitschburg,
              mit leckerem Essen, dem Infoladen, der seinen Ladendienst in der 
              Kitschburg
              abhält und für Lesefutter sorgt, schöner Elektronik-Beschallung 
              zum Menü,
              ab 21:00 Kino mit ORLANDO und etwas schnellerer elektronischer Musik 
              (minimal, techhouse) mit glitterbug nach dem Film, mit Partyoption, 
              wenn die Gäste dies wünschen.
            Dienstag, 9.7.02 
              ab 19h in der Kitschburg, neben Schoko- und Olympiamuseum im
              Rheinauhafen - heute offen für alle Geschlechter. Falls bereits 
              geräumt wurde,
              findet die Veranstaltung nicht statt und der Infoladen hat ganz 
              normal in der LC geöffnet.
            die kitschburgerinnen 
              haben eigene Seiten mit Infos 
              zur neuen Besetzung und zum vollständigen Programm!
             
              Beschreibung zum Film:
            ORLANDO, Regie: 
              Sally Potter nach dem gleichnamigen Roman von Virginia Woolf
              Darsteller: u.a. Tilda Swinton, Quentin Crisp, Jimmy Sommerville, 
              GB, RU, FR, I, NL 1992, 93 Min.,
              Farbe, DF.
              Verfilmung des gleichnamigen Romans von Virginia Woolf, in dem ein 
              junger Aristokrat des ausgehenden
              16. Jahrhunderts bis in die Gegenwart lebt, wobei er Anfang des 
              18. Jahrhunderts das Geschlecht
              wechselt. 
              Mit ihrem Roman "Orlando" wollte Virginia Woolf ihrer 
              Kollegin und Geliebten Vita Sackville-West ein
              Denkmal setzen. Sie beschrieb den Roman selbst als "Eskapade, 
              halb lachend, halb ernst - und voller
              Übertreibungen". In der filmischen Bearbeitung von Sally 
              Potter werden den verschiedenen Epochen verschiedene programmatische 
              Mottos vorangestellt, die eine durch die Jahrhunderte führende 
              Emanzipation beschreiben. 
              "Virginia Woolf als Vorkämpferin des modernen Romans verfaßte 
              keine Lebensdarstellungen mir festgefügter Handlung und präzis 
              umrissenen Charakteren. Ihre dichterische Geltung und ihren entscheidenden 
              Einfluß auf die neuere Weltliteratur erreichte sie mit einer 
              Epik, in der Leben nur noch als Summe unendlich vieler, erlittener 
              und gesuchter Eindrücke in einem unablässigen Strömen 
              begreifbar wird. Dieses Ineinanderfließen von Erleben und 
              Reflexion, Bewußtem und Unbewußtem, Traum und Tat, Illusion 
              und Erkenntnis, das auch ihre 1928 erschienene fantastisch-fiktive 
              Biographie 'Orlando' beherrscht, wird in der Filmadaption von Sally 
              Potter nicht zu einem Strömen, sondern durch die abgrenzenden 
              Einblendungen von Daten und Stichworten zu einem traditionellen 
              Erzählen. [. . .] Wenn Orlando am Schluß seiner Odyssee 
              durch die Zeiten aus dem Muff und Zwang des viktorianischen Englands 
              herauskommt ins London des 20. Jahrhunderts, vermag auch der Jubelgesang 
              eines am Himmel auftauchenden seraphisch-hermaphroditischen Wesens 
              über das Ideal der Einheit von Mann und Frau nur als ironischer 
              Schlußpunkt aufgefaßt werden angesichts der Tatsache, 
              daß trotz des emanzipatorischen Aufbäumens der Frau die 
              männliche Vorherrschaft heute noch weitgehend ungebrochen ist 
              und Errungenschaften wie die Frauenquote im Grunde nur verbale Gleichstellungsgalanterie 
              sind.