Eurodemonstration Brüssel am 19ten März

Zum Wochenende des 19ten März hatten Gewerkschaften und Sozialforen zu einem europäischen Aktionstag aufgerufen. Während die Gewerkschaften aller Couleur für mehr Arbeit demonstrierten, startete ein kleines Grüppchen von ca. 30 anarchistischen AktivistInnen eine Aktion gegen Lohnsklaverei und Arbeitswahn. Mit entsprechenden Transparenten, Flugis, Parolen und teilweise vermummt wurde sich unter die "Jugenddemo für Beschäftigung" gemischt, bei der die Gewerkschaftsjugend mit DJs, Konfetti und Bier für einen menschlichen Kapitalismus mit mehr Lohnarbeit "demonstrierten". Bereits die Nächte vorher waren in Brüssel zahlreiche Plakate geklebt worden, die sich gegen Lohnarbeit und Arbeitsmoral richteten. Offensichtlich erregte die Aktion auch Unmut bei einigen OrdnerInnen von Gewerkschaften und Parteien, es blieb aber grösstenteils bei gegenseitigen Beschimpfungen. Aus linksradikaler Perspektive stellte diese Aktion den wohl einzigen interessanten Aspekt einer Demonstration dar, die ansonsten von Mainstreamgewerkschaften, Parteien und ATTAC dominiert wurde.

Diese Demo zeigte deutlich die Unzulänglichkeiten einer Europa-Kritik, die sich an einzelnen Forderungen wie der nach mehr Lohnarbeit festmacht. Deswegen ist die anarchistisch und libertär orientierte Linke ihr auch grösstenteils ferngeblieben. Jene mobilisiert allerdings zum Abschlussgipfel der luxemburgischen Präsidentschaft im Juni, zu dem es eine stärker antikapitalistisch und antinational ausgerichtete Mobilisierung gibt, bürgerliche Gruppen bisher aber kaum Aktivitäten planen.
Hinweis: die Fotos sind für alle linke Medien und Projekte frei verwend-und verfügbar. Auf Anfrage gibts dafür auch Bilder ohne Adress-Balken.

Auftakt. Mensch fühlt sich ziehmlich alleine mit schwarzer Fahne.

anarchistisches Plakat 1: "Weder Arbeit noch Konsum. Brecht aus der sozialen Matrix aus!"

anarchistisches Plakat 2: "alles für alle, nix für den Markt"


anarchistisches Plakat 3: "Wir sind kein Humankapital!"

Polizei am Himmel



Was die Vermummten fordern, interessiert wohl auch die Presse


Farbenlehre 1: Wenn die christliche Gewerkschaft radelt, brennt die Strasse!

Kleines Sit-In mit parodistischem Plakat: "Wir wollen eine Scheiss-Arbeit für wenig Geld!"

Leichte Panik bei den Ordnern des MAS, angesichts der bösen AnarchistInnen.

Anarchistisches Plakat 4: "Ihr verkauft euch, wir organisieren uns!"


Dieses Kind sieht eigentlich nicht so aus, als würde es sich gerade ganz dringend einen Arbeitsplatz in einer Fabrik wünschen! Vielleicht will es einfach nur raus aus dem Käfig, in den die christliche Gewerkschaft es aus unerfindlichen Gründen gesteckt hat.

Farbenlehre 2: die luxemburgische Arbeiterklasse ...!

... mit durchaus militanten Sprüchen


Die Polizei versteckte sich dezent in den Seitenstrassen.



Farbenlehre 3: die saarländische Arbeiterklasse kämpft mit!

Die DKP glänzt durch fortschrittliche Forderungen ...

Es bleibt zu fragen: "Arbeiten? für wen denn eigentlich ??"
-[ we. what. you. them ]-