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Wichtiges und Hilfreiches vor der Abfahrt


Printversion als *.pdf-file hier (zum Ausdrucken - vorläfiges Programm, Stand Mitte Juli)


Das diesjährige gemeinsame 6.antirassistische Grenzcamp in Köln rückt immer näher. Wir möchten alle Entschlossenen, Interessierten und noch Skeptischen mittels dieses last calls nochmals einladen, den rassistischen Konsens zu becampen. Die wichtigsten Information finden sich auf diesem flyer, weitere online oder bei den unten angegebenen Infostellen.
Am Anfang des diesjährigen Grenzcamps wird erstmalig ein 3-tägiges Auftaktforum unter dem Titel »Antirassismus ausbuchstabiert« stehen. Damit sollen einerseits Diskussionen, die sonst auf dem Camp immer parallel zu den Aktionen liefen, mehr Zeit und Raum gegeben werden und andererseits unsere antirassistische Praxis aus verschiedenen Blickwinkeln heraus reflektiert werden. Stattfinden wird es in der Fachhochschule Köln-Deutz, Betzdorfer Straße 2. (Weg kommt noch)
Inhaltliche Schwerpunkte des Camps sind dieses Jahr Kontrolle und Überwachung (IOM-Zentrale in Bonn, AZR, rassistische Polizeikontrollen), Arbeit und Verwertung (geschlechtsspezifische Arbeitssituation, Hartz, Arbeit und Migration, Zwangsarbeit und Arisierung und Krieggewinnler) und Abschiebung und Abschreckung (Flüchtlingsschiffe, Abschiebeknast in Neuß, Abschiebeflughafen Düsseldorf)
Ein Ausdruck dieser Abschreckungspolitik in Köln ist die Unterbringung von Flüchtlingen in Containerschiffen. Eine sehr konkrete Forderung des Camps wird deshalb der Ausstieg aus dem Abschreckungskonzept sein, d.h. z.B. die Forderung nach dezentraler Unterbringung in Wohnungen, Abschaffung des Sachleistungsprinzips, Abschaffung der Residenzpflicht und Gewährleistung von guter medizinischer Versorgung. Diese Forderung ist während der ganzen Campzeit präsent.

Rechtspopulistische Demo gegen das Camp

Die rechtpopulistische BürgerInnenbewegung »Pro Köln« plant am Samstag den 2. August um 10.00 Uhr eine Mahnwache/Demonstration gegen das Grenzcamp. Pro Köln versuchte schon im Vorfeld, die BewohnerInnen im Stadtteil Poll gegen uns aufzuhetzen. Dabei geht es dem rassistischen Verein hauptsächlich darum, gegen Romas zu hetzen.
Eine unserer Antworten wird ein offener, samstäglicher Morgenspaziergang mit Lautsprecherwagen, Flugblättern und der Campzeitung durch den Stadtteil sein, um uns den AnwohnerInnen bekannt zu machen.
Charakter der Aktion soll weder ein Einschleimen, noch eine Strafexpedition sein, sondern ein klares und freundliches Zeigen sein, wer wir sind.
Zur Aktivität von »Pro Köln« wird sich ansonsten dezentral verhalten, für alle die dies dem Forum vorziehen.

Wissenswertes zur Campstruktur


Platz

Poller Wiesen, am rechtsrheinischen Ufer gegenüber der Innenstadt
Wegbeschreibung
Falls wir den Platz offiziell nicht bekommen, gibt es einen Ausweichtreffpunkt: Alter Markt am historischen Rathaus, wo dann eine Dauerkundgebung angemeldet wird und von wo aus weitere Aktionen beschlossen werden.
Falls wir uns auf dem Ausweichpunkt treffen müssen: Donnerstag, den 31. Juli um 12.00 Uhr!!!
Sollten die Poller Wiesen klappen (wovon wir derzeit ausgehen, aber mensch kann ja nie wissen!!!) dann ist der Campaufbau sowieso auch am Donnerstag den 31. Juli um 12.00 Uhr, versucht also so bald wie möglich zu kommen. Spätestens aber am Freitag, denn es sollten am Samstag zu den Gegenaktivitäten zu »Pro Köln« genügend Leute schon in Köln sein. Wir brauchen auch genügend Menschen, die nicht unbedingt zum Forum wollen, dafür sich schon auf dem Campplatz vergnügen.

Kommunikationsstruktur

Es wird jeden Morgen um 9.00 Uhr ein moderiertes Deligierten-Treffen geben, auf dem über die wichtigsten Belange diskutiert und entschieden wird. Das Deligierten-Treffen richtet sich sowohl an Deligierte der Gruppen als auch an einzelne AktivistInnen und Interessierte.
Sonntag, Montag, Donnerstag und Samstag finden jeweils um 20.00 Uhr moderiert die großen Plena statt.
Dienstag, Mittwoch und Freitag finden jeweils um 19.00 Uhr einstündige, moderierte Aktionsplena statt, bei denen Aktivitäten reflektiert, diskutiert und vorbereitet werden.
Am Dienstag 17.30 Uhr wird es ein FrauenLesben(Transgender?)Plenum geben.
Welcomegroup: Es gibt täglich um 18.00 Uhr eine kurze strukturelle Einführung und inhaltliches Update für Neuangekommene.

Übersetzungen

Alles was auf dem Camp stattfindet, wird zweisprachig (deutsch und englisch) geführt und wenn es nötig ist, wird es auch noch Übersetzungen in andere Sprachen geben. Es wird bestimmt nicht alles perfekt laufen und vieles wird improvisiert. Wir bitten von daher, dass alle sich überlegen, wer welche Sprachen übersetzen kann und sich das zutraut, auch wenn es nicht perfekt ist. Unsere Planung ist, dass sich die Menschen, die sich das zutrauen, sich ein dementsprechendes farbliches Schleifchen beim Infozelt abholen. So ist z.B. selbst in der Voküschlange eine Kommunikation möglich.
Ferner gibt es als Forum eine täglich erscheinende Campzeitung und ein Webjournal
Auf dem Camp wird es auch Treffen im Rahmen der Flüchtlingsselbstorganisierung geben.

Pressegruppe

Auf dem Camp wird es eine Pressegruppe geben, deren Verständnis ist, u.a. AktivistInnen bei medialen Veröffentlichungen zu unterstützen. Wenn ihr also Aktionen machen wollt, wendet euch an sie.

Infrastruktur

Es gibt natürlich einen Infopoint auf dem Forum in der Fachhochschule und ein Infozelt auf dem camp.
Für das Essen sorgen Volksküchen, allerdings nur unter tätiger Mithilfe und gegen Spende.
Wasser, Strom und Klos sind vorhanden.
Keine Bäume = kein Schatten! Stellt Euch darauf ein. Bringt Pavillons, Sonnenhüte und Sonnencreme mit!
Es wird einen EA (ein sogenanntes »Legal Team«) der sich bei Festnahmen oder sonstigen Ärgernissen mit dem Repressionsapparat unterstützend verhält.
Desweiteren wird es auch Sanis geben, da werden noch Menschen gesucht, die sich da mit einklinken! Sani-Material ist vorhanden.
Auf dem Camp wird es einen FrauenLesbenBereich geben. (Transgender?)
Auf dem Camp wird es eine sogenannte Ansprechgruppe geben, die im Falle sexistischer Übergriffe kontaktiert werden kann. Ihre Aufgabe ist es, die von einem sexistischen Übergriff betroffene Person zu unterstützen. Die Gruppe wird sich auf dem organisatorischen Auftaktplenum vorstellen.

Bitte denkt dran:

Campbeitrag (je nach Selbsteinschätzung) beträgt 20,00 Euro
Hunde zu Hause lassen!
Es wird einen Wagen mit Spielzeug geben für Kinder. Allerdings ist noch unklar, ob und wer Betreuung übernimmt.
Auf LKWs und eigene Wägen verzichten, weil es keinen Stellplatz auf dem Platz gibt! (?)
PKW-Parkplatzmöglichkeiten in zehn Minuten Laufentfernung.
Wie immer Zelt, Isomatte und Schlafsack mitbringen.
Wichtig: Wenn möglich, bringt bitte zusätzliche Zelte und Schlafsäcke mit, für Leute, die selbst keine haben.
(Aktions)Material wie Fussballhupen, Farbe, Transparentstoff und was Eure Phantasie so hergibt.
Zelte, Schlafsäcke und Aktionsmaterialien können am Infozelt abgegeben werden und kommen in ein dafür vorgesehenes Materialzelt.
Generell sind alle Teilnehmenden des Camps gefragt, sich verantwortlich und aktiv einzubringen: In der Infrastruktur (beim Schutz, beim Schnippeln in der Vokü, für's Schreiben bei der Campzeitung oder für's Webjournal etc...) genauso wie in den Kommunikationsstrukturen (Übersetzungen in der Voküschlange und auf Plena, auf dem Deligiertentreffen, etc...) - und überhaupt dabei, das Camp zu einem Ort zu machen, an dem wir uns gerne miteinander aufhalten!
Informationen erhaltet ihr über das Campbüro 0221-9526367, die Infopoint- und Infozelttelefonnummer 0160-91101961 und auf der Webseite: www.nadir.org/camp03
Vorläufiges Programm
Auftaktforum A n t i r a s s i s m u s a u s b u c h s t a b i e r t
Veranstaltungsort: Fachhochschule Köln - Standort Deutz. Betzdorfer Straße 2. 50679 Köln

Donnerstag 18 Uhr: Eröffnungsgala. Vorstellung des Programms und der einzelnen Workshops.
Freitag 10 Uhr: Auftaktveranstaltung "Antirassismus ausbuchstabiert" - mit kurzen Inputs verschiedener Gruppen und anschließender Diskussion im großen Plenum (angefragt sind u.a. respect, kanak attak, Karawane, elexir-a)
Freitag und Samstag: Mark Terkessidis: Rassismus ist KEIN Vorurteil. Der Vortrag soll mit dem (Irr)Glauben aufräumen, dass es sich bei Rassismus um ein vormodernes Relikt bzw. lediglich um ein Vorurteil handelt. Dazu stellt Mark Terkessidis seine Rassismusdefinition und den (nicht nur von ihm proklamierten) Zusammenhang zwischen Rassismus und Moderne vor.
Oliver Demny: Rassismus mit System. Der Referent wird seine systemtheoretische Rassismusanalyse vorstellen: Rassismus als ein soziales System, dass sich selbst immer wieder reproduziert und im Kern resistent gegenüber äußeren Einflüssen ist und zudem die Aufgabe hat, gesellschaftliche Komplexität zu reduzieren.
"Linker Rassismus und die Globalisierung von Rechten" Workshop von kanak attak und den kritischen MigrantInnen Duisburg. Kippt Gesinnungs-Antirassismus deutscher Linker in Privilegien-Wahrungs-Rassismus so bald MigrantInnen explizite Rechte einfordern? Wieso die Forderung nach globalen Rechten eine adäquate politische Forderung ist und gleichzeitig eine berechtigte Kritik an der Anti-Globalisierungsbewegung formuliert.
Free Movement now! or No border, No nation Widerspruch und konfliktbeladene Realität zwischen Flüchtlingen und den deutschen / europäischen AntirassistInnen. Veranstaltet von: The Voice.
Stoppt Abschiebungen - Für Bewegungsfreiheit ohne rassistische Verfolgung Rassistische Polizeikontrollen, Ausreisezentren, Residenzpflicht, etc. sollen als Instrumente vorgestellt werden, die vor allem dazu dienen, Abschiebungen zu ermöglichen bzw. durchzusetzen. Veranstaltet von: The Voice.
Arbeit und Migration In Fortsetzung des Workshops von dem kmii Forum soll es ausgehend von der 'Autonomie der Migration' einerseits um konkrete Einblicke in verschiedene Branchen gehen, in denen insbesondere Flüchtlinge und MigrantInnen prekär und teilweise irregulär beschäftigt sind. Andererseits soll es um praktische Interventionsmöglichkeiten gehen. Angefragt sind Vertreterinnen verschiedener, einschlägig aktiver Gruppen.
Sexarbeit Workshop zu Sexarbeit (Mucolade/HH und Madonna/Bochum)
Freedom Toast Workshop der temporären assoziation "jeder mensch ist ein experte" zum Zusammenhang von Migrationsregime und intellectual property regime, von Migrationsmanagement und digital rights management sowie den Forderungen nach freedom of movement und freedom of information.
International Organisation for Migration In Fortsetzung des Workshops auf dem kmii Forum ein zweiteiliger Workshop zum globalen Migrationsregime am Beispiel der IOM, praktischen Interventionsmöglichkeiten und internationaler Vernetzung.
Lager/Knäste Demontieren statt Internieren. Veranstaltung und Arbeitsladen zur Expansion der Lager- und Internierungspolitik, zu Aufständen und (free)movement von Flüchtlingen sowie den geplanten Anti-Lager-Aktionstagen in Nürnberg-Fürth/Bayern. Von: Kampagne gegen Abschiebungen, Abschiebeknäste und Abschiebelager, Karawane u.a.
Antidiskriminierungsgesetz Workshop vom AntiDiskriminierungsBüro (ADB) Köln von Öffentlichkeit gegen Gewalt e.V.
Presseworkshop Was macht die Bewegung mit der Presse? Was macht die Presse mit der Bewegung? (Presselinx / kritische Medien Berlin)
Direct Action Warum werden direkte Aktionen so selten genutzt, aus Angst vor Repression oder aufgrund mangelnder Empörung? Ein Versuch der Wiederbelebung.
Sonntag 10 Uhr: Abschlussveranstaltung "Antirassistische Praxis" - Bezugnehmend auf die Auftaktveranstaltung sollen verschiedene Gruppen ihre politische Praxis zur Diskussion stellen. (angefragt sind u.a. respect, kanak attak, Karawane, elexir-a)



Vorläufiges Programm Grenzcamp