/ *GAME OVER - NAZIAUFMÄRSCHE VERHINDERN!* /

Vom 31. Juli bis zum 10. August findet in Köln-Poll das diesjährige antirassistische Grenzcamp statt. In diesem Zusammenhang werden über eine Woche lang vielfältige Diskussionen und Aktionen zu den Themen Überwachungsterror, rassistische Ausgrenzung und zunehmende Verwertungslogik stattfinden. Das antirassistische Camp stellt somit eine der wenigen verbliebenen strömungsübergreifenden linksradikalen Events dar. Während linke Praxis sich in den letzten Jahren vielfach auf Abwehrkämpfe beschränkte, gelang es durch das Camp die verschiedenen Teilbereichsbewegungen zumindest kurzfristig zu vereinen. Die Vermittlung linksradikaler Kritik und ein offensives Auftreten gegenüber staatlichem Rassismus und regionalen Nazistrukturen war in den jeweiligen Städten möglich.

Erstmalig versuchen organisierte Nazistrukturen nun gegen diese erfolgreiche Veranstaltung vorzugehen - und dies gleich zweifach!

Für den 02. August hat der langjährige Nazi- Aktivist Manfred Rouhs eine Kundgebung gegen das Camp unter dem Motto "Gegen Extremismus und Gewalt" angemeldet.
Unter dem Deckmantel der sich bürgerlich gebenden Organisation "Pro-Köln" versucht er einen bereits aktiv gewordenen rassistischen Bürgermob aus der Poller Nachbarschaft gegen das Grenzcamp anzustacheln.
In diesem Kontext ist es auch zu sehen, dass Rouhs die Versammlung direkt gegenüber von zwei Schiffen , in denen asylsuchende Roma untergebracht sind durchführen will. Seine rechtspopulistische Strategie zielt dabei besonders auf rassistische Normalbürger ab und beinhaltet auch die scheinbare Distanzierung von den "Stiefelnazis" der NPD- und Kameradschafts-Szene.

Angewidert von dieser "reformistischen" Vorgehensweise ruft das freie Kameradschaftsspektrum eine Woche später zu einer eigenen Veranstaltung gegen das Camp auf. Unter dem Motto "Deutschland den Deutschen! Stoppt die antideutsche Hetze." wollen Neonazis am 09. August mit einer Großdemonstration gegen das Grenzcamp demonstrieren. Dieser Aufmarsch findet sowohl in der bundesweiten Kameradschaftsszene breite Resonanz, als auch bei Teilen der NPD. "Widerstand West", "Aktionsbüro Norddeutschland" und andere Gruppierungen sicherten dem Anmelder des KDS unlängst eine deutschlandweite Unterstützung zu.
Einem solchen Angriff gegen linke Strukturen werden wir nicht tatenlos zusehen.

Nachdem es in der Vergangenheit in Köln mehrfach gelang Naziaufmärsche zu verhindern, begegnet die Kölner Polizei inzwischen jeglichem antifaschistischem Protest mit einem massiven und rücksichtslosen Vorgehen. Im März diesen Jahres wurden zwei Stadtviertel komplett abgeriegelt und deren Bewohner der Straße verwiesen, um den Nazis einen reibungslosen Ablauf ihrer Veranstaltung zu ermöglichen. Mehr als 100 Platzverweise und über 300 in Gewahrsam genommene Personen waren das Resultat dieses Vorgehens, das darauf abzielt, jeglichen antifaschistischen Widerstand vollständig zu unterbinden.

Die verbliebenen DemonstrantInnen wurden durch den Einsatz von nahezu einer Hundertschaft Zivilpolizisten und Polizeieinheiten aus ganz NRW vom Ort des Geschehens geprügelt - insgesamt waren an diesem Tag rund 1600 Polizeibeamte eingesetzt.
Ein solches Vorgehen ist auch am 09. August zu erwarten. Dem gilt es unseren entschlossenen antifaschistischen Widerstand entgegen zu setzten!

Solange in Deutschland rassistischer Hetze mit dem Argument der Meinungsfreiheit begegnet wird, solange der Nazimob geschützt durch einen martialischen Polizeistaatsapparat marschieren kann, solange Otto Schily jährlich Tausende von MigrantInnen in den Tod abschiebt, so lange hat dieser Staat seinen klaren Standort: rechts außen!

FIGHT FASCISM_SMASH CAPITALISM

volume_one:
Pro Köln stoppen! Nazikundgebung verhindern.
Samstag, 2. August 2003 | 9.30 Uhr | U-Bhf. 'Drehbrücke' | Köln-Poll

volume_two:
Game over! Demo und Aktionen gegen den Naziaufmarsch.
Samstag, 9. August 2003 | Köln

Da mit Auflagen oder Verlegungen der Treffpunkte/Routen gerechnet werden muss, beachtet bitte aktuelle Ankündigungen. Neuste Infos unter Web: www.antifa-k.de
und Info-Hotline: (0221) 9526359