Der Kölner Dom: Wahrzeichen, Postkartenmotiv,
Der Kölner Hauptbahnhof ist nicht nur einer der
Hauptverkehrsknotenpunkte, sondern auch Hauptkontrollfocus für den Bundesgrenzschutz. Beliebtes
Ziel der Suche nach "illegal" Eingereisten sind die Züge aus Paris oder aus
Warschau und Moskau. In beispielhafter Kollaboration fahnden BGS, Polizei und
bahneigener Sicherheitsdienst nach Leuten, die "anders" aussehen (etwa dunkle
Hautfarbe) oder sich "anders" verhalten (unsicheres suchendes Verhalten oder
aber auch Aufenthalt im Bahnhof ohne Bahn fahren oder überteuert einkaufen zu
wollen). Hier haben die BGS-BeamtInnen ihre Anweisungen, eine Art Suchschablone,
um "Verdächtige" unter die Lupe zu nehmen. So sind rassistische Kontrollen
alltäglich geworden (unterstützt von unzähligen Videokameras). Gleichzeitig
wird versucht, aus dem Bahnhof einen nicht öffentlichen Raum zu machen, an dem
Sauberkeit, Ordnung und Konsumzwang herrschen.
Nicht nur die sogenannte Domplatte um den Köner Dom ist seit Jahren gereinigt von Klagemauer, Punks und Menschen, die
um finanzielle Unterstützung bitten - auch der Kölner Hauptbahnhof heisst jetzt 'Colonaden' und ist eine riesige
Flaniermeile für die kleinen Freuden im Leben.
Die Domplatte ist nicht mehr öffentlicher Raum, sondern wird verwealtet der 'City Marketing GmbH' - einem
Zusammenschluss
von allem, was Rang und Namen hat und auf der Gewinnerseite spielt: Katholische Kirche, Deutsche Bahn, BGS und anliegende
Geschäfte.
Fast schon selbstverständlich das hier trotzdem alles hinströmt, was sich mit Innenstadtvertreibung und
"gefährlichen Orten"
beschäftigt - von InnenStadtAktions-Tagen über food-not-bombs-aktionen hin zu den traditionellen
Martinszügen der Obdachlosen. Auch im Rahmen des Grenzcamps wird es sicher gelingen, dem toten Stein auf der
Platte wieder ein bisschen Leben und Farbe einzuhauchen....
Hier geht es zum Grundriss des Hauptbahnhofs, der neuerding Colonaden heisst.